Heidegger und der Antifaschismus
Willms’ letzter Text, aus dem Nachlaß herausgegeben und lange vor der Veröffentlichung der „Schwarzen Hefte“ geschrieben, zielt nicht auf Apologie. Willms variiert nicht das alte Thema „H. und der Faschismus“, sondern untersucht die Kehrseite. Es geht ihm auch nicht in erster Linie um eine Heidegger-Exegese, sondern um die Offenlegung der Struktur einer bestimmten Form intellektueller Debatten, durch die eine Stimmung erzeugt wird, in der das Niveau der eigentlich philosophischen Fragen erst gar nicht erreicht wird.
Der Herausgeber Till Kinzel, Literaturwissenschaftler und Philosoph, textierte sorgfältig nachvollziehend die 144 Fußnoten, die Willms im Manuskript angemerkt, aber nicht mehr ausgeführt hatte.
In seinem Essay Bernard Willms und die Heidegger-Debatte nach den Schwarzen Heften dokumentiert und analysiert er die Diskussionslage seit Willms’ Tod, die er durch eine umfangreiche Literaturauswahl (seit 1991) unterlegt.