Unterschied. Widerspruch. Krieg.

Zur politischen Theologie jüdischer Intellektueller

Lorenz Jäger, geboren 1951, hat ein Buch zur politischen Theologie jüdischer Intellektueller geschrieben. Die Form ist vielgestaltig-fragmentarisch und nicht die einer glatten begrifflich-systematischen Darstellung, weil ein über Jahrtausende gewachsener Sachverhalt sich in seiner Komplexität gegen eine schlichte These sträubt.

In Skizzen, die abgesehen von wenigen Ausnahmen zuerst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen sind, widmet sich Jäger den vielfältigen aus jüdischem Geist entworfenen Revolutionsideen. Oskar Goldberg, den Thomas Mann im Doktor Faustus in der Figur des Chaim Breisacher karikierte, wird als metaphysischer Kriegslehrer gedeutet. Dem Internationalismus amerikanischer Neokonservativer widmen sich mehrere der kurzen Aufsätze; ein vergleichsweise konservativer Mann wie der Literaturtheoretiker Harold Bloom wird analysiert. Das Schlusskapitel Die Gerechten würdigt Menschen wie den Holocaust-Forscher Raul Hilberg, den Jäger kennengelernt hatte.

Damit ist die Tetralogie ideengeschichtlicher Monographien abgeschlossen, an der Lorenz Jäger im vergangenen Jahrzehnt arbeitete. Sie widmete sich in den bisher erschienenen Bänden dem philosophischen Marxismus (Adorno. Eine politische Biographie, 2003), dem nationalsozialistischen Rassismus (Das Hakenkreuz. Zeichen im Weltbürgerkrieg, 2006) und in dem Band Hinter dem großen Orient. Freimaurerei und Revolutionsbewegungen (2009) dem republikanischen Laizismus französisch-romanischer Prägung.

Pressestimme

„Lorenz Jäger hat ein schneidiges Buch geschrieben, manche würden sagen, ein zweischneidiges.”
Urs Buhlmann, Die Tagespost

Lorenz Jäger
UNTERSCHIED. WIDERSPRUCH. KRIEG.
Zur politischen Theologie jüdischer Intellektueller
148 Seiten, gebunden
ISBN 978 3 85418 152 1
EUR 22,–