Georg Wilhelm Friedrich Hegel

G. W. F. Hegel (1770–1831), wirkmächtigster der Deutschen Idealisten, Systemphilosoph, gleichermaßen geistiger Wegbereiter des Marxismus wie des konservativen, rechtshegelianischen „konkreten Ordnungsdenkens“ (Carl Schmitt). Hegel übte auch entscheidenden Einfluß auf Søren Kierkegaard und die Existenzphilosophie aus, später vor allem auf Jean-Paul Sartre; auch die Luhmannsche Systemtheorie und der postmoderne Dekonstruktivismus zehren von Hegels Denken.

Gerd-Klaus Kaltenbrunner schrieb einmal, Hegel sei „der letzte ganz große Metaphysiker in der griechischen und christlichen Tradition.“ Allerdings bereite sich „durch Hegel hindurch die Ära des zerrissenen, metaphysiklosen Menschen vor, der sich dessen bewußt wird und darüber philosophiert (und eben im dialektischen Philosophieren noch einmal die Zerrissenheit überwölben will)“.

Ohne die geschichtswirkmächtige Dialektik des Staatsphilosophen hätte es weder die berühmte Rechtfertigung des preußischen Staates als höchste Verkörperung des „Weltgeistes“ noch den „dialektischen Materialismus“ als ideologisches Fundament des real existierenden Sozialismus gegeben. Hegel erhob den Anspruch, seine Zeit in Gedanken zu erfassen. Er prägte indes den Satz, die Eule der Minerva beginne ihren Flug erst in der Dämmerung – das große Denken kommt notorisch zu spät.

Bücher

G. W. F. Hegel
HAMANNS SCHRIFTEN
128 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978 3 85418 172 9
EUR 18,–

ZUM BUCH