Ernst von Lasaulx

Ernst von Lasaulx, geb. am 16. März 1805 in Koblenz, gestorben am 9. Mai 1861 in München, seiner Ausbildung wie seiner universitären Lehrtätigkeit nach Altphilologe, ist einer der bedeutendsten Geschichtsphilosophen des 19. Jahrhunderts. Der Historiker Rudolf Stadelmann konstatierte bei ihm eine geistige Höhe, “die ihm zwischen Hegel und Burckhardt einen eigenen Rang sichert und ihn als den großen romantischen Gegenpol zu Ranke und Droysen erscheinen läßt.”
Sein Einfluß auf Jacob Burckhardts “Weltgeschichtliche Betrachtungen” ist außerordentlich. Lasaulx war auch einer der ersten Denker, die mit dem bis dahin herrschenden, geheimen oder bewußten Optimismus der Geschichtsphilosophie brachen, nach dem die Menschheitsgeschichte sich in einer ständig aufwärts strebenden Linie bewegt. Lasaulx ist weitgehend unbekannt geblieben. Das erklärt sich weniger aus seinem Geschichtspessimismus als aus einer nicht widerspruchsfreien Beziehung zu seinem katholischen Glauben, aus der Gleichsetzung einer den Tatsachen entnommenen Gesetzmäßigkeit mit der christlichen Vorsehung, aus dem Kontrast der These von einer zunehmenden Verhüllung Gottes und der Hoffnung auf dessen messianisches Eingreifen in die Geschichte.

Bücher

Ernst von Lasaulx
NEUER VERSUCH EINER ALTEN, AUF DIE WAHRHEIT DER TATSACHEN GEGRÜNDETEN PHILOSOPHIE DER GESCHICHTE
Herausgegeben von Günter Maschke
142 Seiten, gebunden
ISBN 3 85418 108 6
EUR 19,90

ZUM BUCH